Tätowierte Körper, Gothic Designermode und blutende Sneaker erwartet man wohl eher nicht im Museum. Doch das renommierte Georg Schäfer Museum in Schweinfurt nahm sich des künstlerisch oft unterschätzten Genres an und zeigte die gleichermaßen hochkarätige wie unterhaltsame Ausstellung „Tod und Teufel: Die Faszination des Horrors“.
So konnten sich die Schülerinnen und Schüler der W-Seminare „Schönheit“ und „Körpersprache“ auf ihrer fächerübergreifenden Exkursion ausgiebig gruseln und Inspirationen für ihre wissenschaftliche Arbeit sammeln. Während der Stummfilm „Nosferatu“ eher für Heiterkeit sorgte, wirkten manche Designideen durchaus irritierend – so auch die „Satan Shoes“ des Musikers Lil Nas X. Die Blutstropfen, die in den Sohlen der 666 ca. 800 Euro teuren „Nike“ Air Max eingeschlossen sind, stammen von den beteiligten Künstlern.
Radikaler noch gestaltet das Grauen der Ausbeutung die Künstlerin King Cobra, indem sie thematisiert, wie People of Colour in der Medizingeschichte missbraucht wurden. Unheimlich wirken ihre Werke. „Die von mir verwendeten Materialien ziehen die Menschen in ihren Bann und ermöglichen es den Betrachtenden sich in dem, was sie vor sich haben, zu verlieren und alles um sich herum zu vergessen. Ich verwende Murmeln und Kristalle für offene Wunden und Schorf“, erklärt sie im Katalog zur Ausstellung.
Mit einem erweiterten Blick für die menschlichen Abgründe, aber auch für die Vielfalt von Schönheit und Körpersprache verließen wir nachdenklich das Museum.
S. Dreefs (für die Kurse 1 W08 und 1 W10 mit Marcus Renner)