Für die meisten Eltern war die deutsche Teilung wohl noch selbstverständlicher Bestandteil der eigenen Jugend. Für unsere Schülerinnen und Schüler ist sie aber – glücklicherweise – nur noch Geschichte. Was es bedeutet hat, an der innerdeutschen Grenze zu leben und wie die Grenzanlagen ausgesehen haben, konnten die Klassen 10a und 10c am Mittwoch, dem 12. Juli, im deutsch-deutschen Museum in Mödlareuth herausfinden.
Das Dorf liegt im Nordosten Oberfrankens, gleichzeitig aber auch im Südosten Thüringens. Durch den Ort fließt der Tannbach, der Mödlareuth seit jeher in zwei Teile trennt. Und was die Bewohner bis zur Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg nicht weiter störte, sollte dann doch die nächsten Jahrzehnte ihren Alltag beeinflussen: Der östliche Teil lag in der DDR, der westliche Teil in der BRD. Weil durch Mödlareuth eine Mauer, ähnlich der in Berlin, errichtet wurde, nannten es die amerikanischen Soldaten auch „Little Berlin“.
Heute noch geht ein Teil der Kinder nach Thüringen, ein anderer nach Bayern in die Schule, hat Mödlareuth zwei Telefonvorwahlen und auch zwei unterschiedliche Postleitzahlen.
Nach einer kurzen Einführung zur Geschichte des Ortes und einem einführenden Film, in dem der Alltag an der Mauer dargestellt wurde, konnten die Jugendlichen die Teilung Deutschlands hautnah erleben. Ein Teil der Grenzanlagen wurde erhalten und ist nun im deutsch-deutschen Museum erhalten und zu besichtigen.
H. Göschel