„HASSler“ feiern sechsten „Haferkorn“-Titel – CG-Lehrerteam gewinnt Einlagespiel

66. Turnier, 33 Mannschaften, 66 Begegnungen – die diesjährigen „Schnapszahlen“ beim Klaus-Haferkorn-Gedächtnisturnier des Dientzenhofer- und Clavius-Gymnasiums erwiesen sich angesichts des neunstündigen Verlaufs als wahre Glückszahlen. Denn diese Großveranstaltung am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien bestätigte einmal mehr ihre Vorreiterrolle – mit Erik Land, Johannes Richter, Moritz Sanders und Nils Haßfurther zeigten vier ehemalige Bundesligaspieler ihr Können. Knapp 300 Aktiven zeigten große Wiedersehensfreude.

Der sportliche Verlauf war von der Jagd auf die „HASSler“ geprägt, die nach ihren Erfolgen von 2012 und 2014 im Vorjahr einen Titel-Hattrick schafften. Tatsächlich waren die Mannen um Kevin Eichelsdörfer (OR-Meister 2009) auch heuer wieder das Maß aller „Haferkorn“-Dinge: Nach ihrem siebten Tagessieg, dem finalen 45:35 gegen „Airich“ (2006), konnten sie die begehrte Silberschale aus den Händen von der DG-Schulleiterin Brigitte Cleary entgegennehmen. Die beiden Organisatoren Bertram Wagner und Reinhold Eckert konnten mit dem reibungslosen Ablauf zufrieden sein. Sie durften sich auch über eine voll besetzte Georgendamm-Tribüne beim Schlussakkord des Turniers freuen. 

Sehr unterhaltsames Einlagespiel

Das mit Spannung erwartete Einlagespiel der Lehrer-Mannschaften von DG und CG sorgte zuvor für viel Stimmung. Von Beginn an wurde diese Partie mit großer Leidenschaft geführt. Die Kollegen schenken sich nichts. Dabei konnten die DG-ler mit ihren ambitionierten Punktesammlern Peter Heyer (10) und Christian Lother (8) die knappe 22:21-Führung nicht verteidigen. Auf der Gegenseite war Simon Schleicher (15) nicht zu stoppen. Der „MVP“ entschied die spannende und sehr unterhaltsame Begegnung fast im Alleingang (29:24).

Das Einlage-Spiel mit den beiden „Haferkorn“-Lehrermannschaften gewann das CG-Team nach einem imposanten Schlussspurt mit 29:24 Punkten gegen das DG. „MVP“ wurde Simon Schleicher, hier beim Sieger-Interview mit Turnierorganisator Bertram Wagner.
Foto: Katja Wagner

„Heiße“ Halbfinals

Das Prädikat „besonders wertvoll“, was Qualität und Dramatik betrifft, gebührt dem Halbfinale des Turniersiegers gegen die „Üblichen Verdächtigen“. In einem Spiel auf höchstem Niveau, das keinen Verlierer verdient hätte, sorgten Johannes Richter und Christoph Dippold dafür, dass die „HASSler“ am Abgrund standen. Ein Dreier-Schlagabtausch in der „Crunch-Time“ führte zunächst zur ersten Verlängerung. In der „Overtime“ Nr. 2 entschied das Duo Eichelsdörfer/Zenkel eines der sehenswertesten Spiele der jüngeren Jahrzehnte (57:52).

Eine Achterbahnfahrt erlebte der zweite Finalist: „Airich“ führte zur Pause gegen den achtfachen Turniersieger „Lieblings-Liebige“ scheinbar uneinholbar mit 35:10 Punkten. Stefan Dinkel und Max Neundorfer punkteten unaufhaltsam, doch der Favorit blies zu einer Aufholjagd der Extraklasse (44:46). Mit vier Freiwürfen rettete sich die Mannschaft um Stefan Dinkel ins Ziel, sprich: ihrem fünften Haferkorn-Finale.

Dreier-Festival im Finale

Das Endspiel mit rekordverdächtigen 14 Dreiern findet sicherlich einen Platz in den „Haferkorn“-Annalen: In den ersten fünf Minuten fanden ausschließlich Dreier ihr Ziel (9:9), ehe weitere vier Distanzwürfe auf „HASSler“-Seite schon zur Pause (27:13) für eine gewisse Vorentscheidung sorgten. Die Siegerfrage war schnell geklärt (41:21). Wie im Vorjahr drückte „MVP“-Thomas Zenkel – er netzte sechs Dreier ein – dem Finale seinen Stempel auf. 

Ungeachtet der Spitzenleistungen lebt das „Haferkorn“ auch von entspannteren Auftritten der älteren Semester. So kommt es immer wieder zu „Generationen“-Spielen wie diesmal „Simulanten (1986) gegen „Die Mogler“ als Turnier-Neulinge, „Kuffekl GmbH“ (1978) gegen „Los Angeles Lechners“ (2018), „Die Peripheren“ (1979) gegen „Verlierertypen“ (2021) und „Aireußer“ (1977) gegen „Ali Kaba’s Räuber“ (2013). 

Die Halbfinalisten waren die OR-Meister von 2006, 2007, 2009 und 2011 und werden wohl auch am 19. Dezember 2025 beim 67. Haferkornturnier ganz oben mitspielen.

„Treffen“ mit Ehrungen und Udo Jürgens-Flair

Nach zehn Stunden Non-Stop-Programm auf acht verschiedenen Spielfeldern hat die „zweite Halbzeit“ bei Deutschlands größtem Basketballschulturnier dieser Art, dem Klaus-Haferkorn-Gedächtnisturnier, längst Kultstatus erreicht. Das „Treffen“ im Bootshaus hatte auch bei der 66. Auflage magnetische Anziehungskraft. 

Da es wohl nur ganz wenige Vereine und Veranstalter gibt, die derart statistische Erhebungen – seit 1958 sind alle 2 500 Spielberichtsbögen ausgewertet – besitzen, gleicht diese Veranstaltung zum Turnierausklang einem Ehrungsabend mit hohem Wertschätzungsfaktor, der aber auch die Sieger, in diesem Jahr zum vierten Mal in Serie die „HASSler“, und Neulinge ans Mikro bittet. Dass Urkunden, Zertifikate, Medaillen und Schampus verteilt werden können, ist einzig und allein der Verdienst von Reinhold Eckert. Er zählt Teilnahmen, Spiele, Punkte, Dreier und Fouls akribisch aus, so dass „Haferkorn“-Jubiläen gefeiert werden können.

„Mit 66 Jahren ist noch lange nicht Schluss“

Mitten am Abend dann ein überraschender Gesangsaufritt, der im Nu die Bootshaus-Gäste in einen stimmgewaltigen Chor verwandelte. Die „Haferkörner“ schmetterten frei nach Udo Jürgens „Vor 66 Jahren, da fing alles an, nach 66 Jahren hat man noch Spaß daran, seit 66 Jahren, da fällt nicht jeder Schuss, mit 66 Jahren ist noch lange nicht Schluss“, jeweils als Refrain nach vielen von den „Claviatoren“ und „Animalen Rationalen“ eigens komponierten Strophen. Ein echter „Haferkorn“-Hit.

Die höchsten Auszeichnungen für 45 Jahre „Haferkorn“ gebührten Bertram Wagner („Aireußer“ und Mitarbeiter), Gerald Fenn (Schiedsrichter), Franz-Jürgen Melber („Aireußer“) und Gerhard Frank („Kuffekl GmbH“). Thomas Lips (40 – „Kuffekl GmbH“) folgten die 35er Michael Bergmann und Axel Gerhartz (beide „Anabole Stereoide“) sowie Jürgen Kohring („Kuffekl GmbH“).  Karl Ranftl und Reinhold Eckert sind als Mitarbeiter seit drei Jahrzehnten dabei, ebenso wie Jürgen Goppert („Die Simulanten“) auf dem Parkett.

Silbernes 25er-Jubiläum feierten: Matthias Fösel, Michael Ludwig (beide „Die Rüftl“), Steffen Gaul („Bock-Bier-Boys“), Reimund Teusel („Dribble-Troubles“), Viktor Jordan („Die Bierologen“), Christian Stenglein („Die Claviatoren“) und Thomas Wich („Morbus Schlatter“). Zum 20. Mal war Frank Woolford („Bock-Bier-Boys“) dabei. 

Katja Wagner

Vierter Sieg in Folge: Das „Haferkorn“-Momentum gehört dem „HASSler“-Team! Eingerahmt von den beiden Organisatoren Reinhold Eckert (links) und Bertram Wagner sowie DG-Schulleiterin Brigitte Cleary freuten sie sich sehr über ihren insgesamt sechsten Turniersieg: (stehend v. l.): Tim Seidelmann (7 Punkte im Finale), Markus Mirwald, Stefan Stelzer, Ronald Roschnafsky, Florian Fischer, Sebastian Pleyer; vorne (v. l.): Thomas Zenkel (22), Brian Hohmann (3), Patrick Eichfelder (4), Spielführer Kevin Eichelsdörfer (9), Maximilian Schiewer und Lucas Schneider-Englisch. 
Foto: Katja Wagner