Henri Cazalis (Porträt von Ricardo de Los Rios (1846-1929), Public domain, via Wikimedia Commons)
In den Klassen 9a und 9e beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler in den letzten Wochen mit sämtlichen musikalischen Facetten der Epoche „Romantik“. Ein Aspekt dieser Musik des 19. Jahrhunderts ist die sogenannte Programmmusik. Ausgangspunkt ist zum Beispiel ein Bild oder ein literarisches Werk. Der Komponist stellt deren Inhalt bzw. Gesamtstimmung rein musikalisch dar.
Die Neuntklässler näherten sich dieser Thematik an, indem sie zum Gedicht „Totentanz“ von Henri Cazalis eine Vertonung erstellten, die entweder den Inhalt des Gedichts chronologisch durch Klänge erzählt oder ein musikalisches Stimmungsbild präsentiert. Hierzu verwendeten die Schüler – wie in der Romantik auch – teils klassisches Instrumentarium, aber auch Klänge, die durch Alltagsgegenstände wie Fahrradspeichen, Ladekabel oder Teekannen erzeugt werden können. Ebenso wurden komplett computergestützte Vertonungen entworfen, die sich Samples bedienen oder für die entsprechende DAW-Musiksoftware eingesetzt wurde.
Henri Cazalis: Danse macabre
(Ausschnitt aus der deutschen Übersetzung)
Tak und tak und tak, der Tod klopft im Takt
Mit seinem Bogen auf ein Grab,
der Tod spielt um Mitternacht zum Tanz auf,
Tak und tak und tok, auf seiner Geige.
Der Winterwind flüstert und die Nacht ist düster,
Linden hauchen Seufzer.
Weiße Skelette durchstreifen die Schatten,
Laufend und springend unter ihren großen Leichentüchern.
Tak und tak und tak, jeder hüpft hin und her,
Man hört die Knochen der Tänzer klappern.
Aber pst! Plötzlich verlassen alle die Runde,
Sie stoßen sich an, fliehen, der Hahn hat gekräht!
Eine kleine Hör-Kostprobe steht mit den folgenden Beispielen zur Verfügung. Viel Spaß beim Reinhören!
K. Sengewald