Zwei Kunstkurse der elften Jahrgangsstufe haben sich mit dem Künstler Erwin Wurm auseinandergesetzt, der für seine One-Minute-Sculptures bekannt ist. Hier wird der Zuschauer bzw. der Museumsbesucher zum Akteur, indem er für eine ganze Minute selbst zu Skulptur wird.
Der Künstler gibt mit kleinen Zeichnungen und Texten Anweisungen für teils absurde Handlungen und Posen, die ausgeführt werden sollen. Hier werden Alltagsobjekte entgegen ihrer eigentlichen Bestimmung verwendet. Manche Handlungsanweisungen erzeugen ein seltsames Bild und sind zum Scheitern verurteilt.
Die Handlungsanweisungen Wurms dienen allerdings nicht primär der Unterhaltung oder Belustigung des Betrachters. Sie behandeln Alltagsprobleme: Wie stelle ich mich in der Öffentlichkeit dar? Wie sehen mich die anderen? Wofür schäme ich mich? Welche Wirkung hat meine Körperhaltung auf mich und andere? Die Themen in Wurms Arbeiten sind universell, sie gehen alle an. Aus diesen Gegensätzen zwischen Form und Inhalt entsteht bisweilen eine skurrile Komik.
Um in Zeiten des Distanzunterrichts eine Abwechslung in den Coronaalltag zu bringen, haben Schülerinnen des Kunstkurses von Frau Schmidt Handlungsanweisungen entworfen und diese selbst durchgeführt. Nun wird die gesamte Schulgemeinschaft aufgerufen mitzumachen! Man benötigt eine Minute Zeit und den Gegenstand aus der Zeichnung. Man sehe sich die Zeichnungen der Schülerinnen an und nehme die Position für eine Minute ein. Viel Spaß!
N. Schmidt